Welche Bildung soll Schule vermitteln?

Fotos: Carsten Frömchen

Vergangenen Donnerstag lud die Nelson-Mandela-Schule zu einem Diskussionsabend mit dem Thema „Welche Bildung soll Schule vermitteln?“ ein. In drei Gesprächsrunden tauschten PädagogInnen, SchülerInnen und im Stadtteil Aktive Erfahrungen, Einschätzungen und Entwicklungsvorschläge aus.

Paralleler Austausch

Drei Gesprächskreise befanden sich in einem Raum, gemischt zusammengesetzt aus externen Experten, Interessierten, OberstufenschülerInnen und Lehrkräften. Nach kurzen Vorstellungsrunden ging es direkt zum zentralen Thema des Abends: Bildung.

Unterricht mit Lebensbezug

In der Gesprächsrunde, die Gottfried Eich leitete, formulierten die OberstufenschülerInnen den Wunsch nach lebenspraktischen Unterrichtsinhalten wie , z.B. zum Thema Versicherungen oder dem Umgang mit Geld. Gerne soll es hierzu auch raus aus der Schule gehen. Die Bezirksabgeordnete Kesbana Klein nannte ein Beispiel für eine Projektwoche in einem außerschulischen Kontext. Ginge das auch für die Berufsorientierung? Auf jeden Fall wünschten sich alle mehr Realbegegnungen und Exkursionen, um das „echte Leben“, das Erwachsenenleben, besser kennen zu lernen.

Umgang mit Vielfalt

In der von Yasir Salamis moderierten Gruppe waren Wertschätzung, individuelle Entfaltung, eigene Erfahrungen von Diskriminierung sowie der Umgang in Schule damit zentrale Themen. Wir Lehrkräfte wurden ermuntert, noch achtsamer und feinfühliger zu agieren und Raum für individuelle Entfaltung, z.B. durch Achtsamkeitsübungen oder Unterrichtseinheiten zum Thema Werte zu geben. Eine neutral besetzte Beschwerdestelle gegen Rassismus und Diskriminierung wurde zudem vorgeschlagen.

Auch das Lernen lernen

Der von Landesinstitut-Refent Ramses Oueslati geleitete Gesprächskreis fand, dass Kreativität und das Vertrauen in die individuellen Stärken im Fokus liegen sollten. Alle Schülerinnen und Schüler sollten grundsätzlich zunächst durch Unterichtseinheiten  zum Thema „Lernen lernen“ alle Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, um möglichst allen Herausforderungen aller Fächer zielgerichtet begegnen zu können. Zudem sollte ganz praktisch schon in der Mittelstufe besser auf den Anspruch der Präsentationsleistungen in der Sek II vorbereitet werden.

Kulturprogramm inklusive

Für den guten Einstieg sorgten - nach Begrüßungen durch Elisabeth Hintze als Kulturbeauftragte und Oliver Lahtz als Schulleiter - ein flüssiges und abwechslungsreiches Programm aus Liedern, eigenen Texten der 7c unter Dorit Petersson und die Vorstellung der NMS durch Ramses Oueslati als Lehrkraft an der NMS.
Ein üppiges Buffet unter Mithilfe der „Starken Eltern der NMS“, Beiträge des Oberstufenchors sowie der Leitung des Schulkiosks stärkte das leibliche Wohl!
Für Nachhaltigkeit traten die Schülerinnen des Theater-Kulturprofils des 10. Jahrgangs ein: Sie präsentierten zum ersten Mal ihr Image-Video zu ihrem neuen Produkt, nachhaltig und fair gefertigte Bio-Kleidung zu überraschend kleinen Preisen am Einführungsabend.

Die rund 60 Anwesenden waren sich einig: Dieser zweistündige Abend war kurzweilig, interessant und wichtig, denn wo begegnet sich diese bunte und vielfältige Menschengruppe sonst auf einem wertschätzenden Dialog auf Augenhöhe?
Eine Fortsetzung dieses niedrigschwelligen Formates ist erwünscht!

WA/HT/FRÖ